Abenteuer Möbelkauf – März 2016
Ich brauche einfach etwas mehr Stauraum in meiner Küche und kaufe mir in einem Warenhaus in Penonomé einen etwa mannshohen, robusten Küchenschrank für siebzig Dollar. Das Abenteuer Möbelkauf beginnt.
Mit dem Verkäufer zusammen fahre ich dann noch ein paar Häuser um die Ecke zur Warenausgabe. Hier stellt sich leider heraus, dass ich meine Rückbank im Auto nicht umlegen kann. Der Hebel ist abgebrochen, das war mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen. Ich ziehe und zerre, suche nach einer Stelle wo ich die Mechanik austricksen kann, vergeblich. Meine Ladefläche ist groß, aber der Schrank passt ohne Rückbank umlegen nicht rein.
Was nun folgt, ist ein Schauspiel sondergleichen. Die Jungs in der Warenausgabe könnten mir jetzt den Schrank einfach hinstellen und mich mal machen lassen. Stattdessen versucht einer nach dem anderen aufopferungsvoll, mir beim Umlegen der Rückbank irgendwie zu helfen. Es sind glaube ich fünf oder sechs Jungs. Zwei versuchen es immer zusammen, die anderen schauen zu bis sie an der Reihe sind.
So geht das vielleicht eine Viertelstunde. Nichts zu machen. Einer der Jungs macht den Vorschlag, wir sollten wenigstens mal den Versuch durch die Einstiegstür machen. Die anderen Jungs hatten sich schon verabschiedet, ich bedanke mich, und so haben wir es zu zweit dann tatsächlich geschafft, mit einigem Drücken und Zerren den Schrank dann durch die Einstiegstür auf den Rücksitz zu schieben. Puh !
Ich stell mir gerade vor, wie es mir in Deutschland in einer ähnlichen Situation wohl ergangen wäre. Ich bin glücklich und lasse meinem verbliebenen Helfer fünf Dollar ab für ein paar Bier mit seinen Jungs. Das war mir dieses Abenteuer beim Möbelkauf auch allemal wert.
Zu hause kriege ich den Schrank dann auch irgendwann wieder aus dem Wagen raus, allerdings hat er eine kleine Schramme an der Seite abbekommen. Kein Problem, es gibt echt Wichtigeres.
Nichtsahnend mache ich am selben Tag abends meinen PC an, um wie üblich die neuesten Nachrichten zu lesen. Und da:
Terroranschlag in Brüssel am 22. März
Mehr als 30 Tote, über 300 Verletzte ! Was ist bloß los in Europa, denke ich mir. Und wann trifft´s uns in Deutschland ?