Kupfer und Gold – November 2015
Kupfer und Gold gehören zu Panamas wichtigsten Bodenschätzen. Wäre ich allerdings in der Absicht hergekommen, Gold zu suchen, dann würde ich ganz schnell feststellen, das ich gut drei-, vierhundert Jahre zu spät dran bin. Waren es erst die Portugiesen, die Engländer und die Spanier, welche im 16.-17. Jahrhundert das geraubte Inka-Gold aus Peru über Panama nach Spanien verschifften oder sich unterwegs gegenseitig abjagten, so waren es wenig später europäische Siedler, welche sich in den Bergen und Flüssen auf Goldsuche machten.
Dennoch ist die Erde Panamas auch heute noch voll von Bodenschätzen, insbesondere Kupfer mit einer enorm hohen Konzentration. Und wie soll es auch anders sein, viele Bergbau-Konzessionen in Panama werden auch in Gebieten vergeben, in denen sich indigene Völker noch den letzten Rest ihrer Kultur und ihrer Autonomie bewahren wollen. Das führt zu teils heftigem Widerstand, ganz zu schweigen von den katastrophalen Auswirkungen auf Umwelt und Natur.
Einzig das wackere Indio-Volk der Guna Yala, welches die zauberhaften San Blas-Inseln sowie den Festlandstreifen bis hin zur kolumbianischen Grenze bewohnt, hat sein autonomes Territorium bis jetzt noch vor gierigen Investoren und Minengesellschaften bewahren können.
Nun, gleich zwei solcher Minen – eine Gold- und eine Kupfermine – befinden sich im Norden der Coclé-Provinz in der Nähe des Ortes Coclésito an der Grenze zur Colón-Provinz. Na, genaugenommen schon in der Provinz Colón. Dies ist allerdings kein indigenes Gebiet, was aber nicht heißt, das es in den Bergen und in den Wäldern hinunter bis an die Atlantikküste nicht doch vereinzelte Indio-Siedlungen gibt. Die Straße dorthin ist gut ausgebaut, da sie ja als Versorgungs- und Transitstrecke fungiert.
Das macht mich neugierig. Ich will weder Gold noch Kupfer suchen, aber diese entlegene Gegend möchte ich mir einmal anschauen.