Die Regenzeit kommt – Panama 2017

In den meisten Gegenden Panamas, vor allem auf der Pazifikseite, hat es zuletzt im Dezember kräftig geregnet. Jetzt, Mitte April direkt nach Ostern, scheint die Trockenzeit planmäßig so langsam ihrem Ende entgegenzugehen. Zwei Tage lang gab es hier zumindest in der Provinz Coclé leichte bis mittlere Regenfälle, begleitet von Blitz und Donnergrollen. Die Regenzeit kommt!

Die Trockenzeit in Panama dauert in der Regel von Dezember bis etwa April / Mai und umfasst im allgemeinen die Küsten- und Flachlandregionen entlang der Pazifikküste bis hinauf zur Zentralkordillere, jener Bergkette also, welche die kontinentale Wetterscheide zwischen Atlantik und Pazifik bildet.

Auf der Atlantikseite Panamas sowie in den höheren Bergregionen ist die klassische Trockenzeit weniger stark ausgeprägt, es regnet dort fast ganzjährig, vielleicht nicht ganz so oft und heftig, aber das Wetter dort ist etwas unberechenbarer übers Jahr gesehen.

Die Temperaturen sind in Panama das ganze Jahr über relativ konstant und liegen etwa zwischen 30 und 34 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80 %. In der Regenzeit steigt dieser Wert auch schon mal auf über 90 %.  In den höheren Lagen so ab etwa 300 Metern wird es etwas kühler und auch in den Regionen weg vom Meer kühlt es gerade abends / nachts auch mal auf angenehme 24-26 Grad ab.

Es ist dennoch erstaunlich, dass einige (saftige) Früchte während der Trockenzeit hier in Panama ihre Hochsaison haben, vor allem Orangen, Mandarinen und Melonen.

Warum ich die Regenzeit mag

Ich persönlich freue mich auf die Regenzeit, denn die Natur braucht wieder Wasser, die Böden sind trocken und steinhart, das Gras und die Vegetation im Allgemeinen ist braun und von der Sonne ausgemergelt. Es ist zwar immer noch warm, und es wird auch warm bleiben, doch die intensive Sonneneinstrahlung wird in der Regenzeit durch die teils starke Bewölkung etwas abgemildert. Der  starke Wind lässt langsam nach und die Luft wird wieder etwas frischer und staubfrei.

Das alles bedeutet nicht, dass es während der Regenzeit jetzt jeden Tag stundenlang nur regnet. Es geht jetzt offenbar mit leichtem „Landregen“ los, erfahrungsgemäß werden die klassischen tropischen Regenfälle dann in den kommenden Tagen und Wochen so gegen Mittag / frühen Nachmittag einsetzen und ein, zwei Stunden anhalten. Das kann aber von Region zu Region und auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein.

Wasser als Quelle des Lebens

Regen und damit Wasser ist für mich das Wichtigste, was die Natur zu bieten hat. Ohne Wasser kein Leben, da erzähle ich nichts Neues. Das Wasser kommt eben nicht einfach nur aus dem Wasserhahn, genauso wenig wie Strom einfach aus der Steckdose kommt. Die Natur muss ausreichend Wasser zur Verfügung stellen und jeder muss Zugang zu sauberem, unbelastetem Wasser haben. Auch deshalb habe ich mich entschieden, in einem tropischen Land zu leben, möglichst dicht an den Bergen und damit an den Wasserquellen.

Panamakanal

Selbstverständlich ist auch der Panama-Kanal als bekannteste und wichtigste Einnahmequelle des Landes auf ausreichend Wasser angewiesen. Nicht auszudenken, wenn die Wasserversorgung des gesamten Systems trocken fallen würde !

Natürlich kommen mit der Regenzeit auch viele Unbequemlichkeiten auf uns zu. Straßen, Häuser, Gärten können oft überflutet werden, wenn keine vernünftige Drainage vorhanden ist. Harmlose Flüsse können zu gewaltigen Strömen anschwellen. Überhaupt kann es wie überall auf der Welt nach einem Regen im Freien einfach ungemütlich sein. Alles ist nass, schlammig, Du trägst den Dreck an den Schuhen von draußen nach drinnen und wieder zurück und auch die relative Planungssicherheit für Outdoor-Aktivitäten ist jetzt etwas eingeschränkt.

Dafür ist jetzt Mango-Zeit! Mangobäume wachsen sehr schnell und sind weit verbreitet. Ich habe mir schon ein paar Mangos vom Baum gepflückt, zwei drei Tage nachreifen lassen und daraus einmal eine Kokos-Mango-Sauce zum Fischfilet gemacht, dann eine leckere Tomaten-Mango-Ingwer-Suppe. Mjamm !