Vom Meer in die Berge – August 2016
Das ist das Schöne an Panama: Berge und Meer liegen fast immer dicht beieinander. Egal wo Du in Panama gerade bist: Unterschiedliche Landschaften und Vegetationszonen kann man hier innerhalb weniger Minuten, maximal binnen einer Stunde erreichen und erkunden. Lebst Du in den Bergen, dann hast Du es selten weit zum Meer und umgekehrt. Du kannst z.B. am selben Tag vormittags im Meer baden und nachmittags eine Bergtour machen.
Fast zwanzig Jahre habe ich im Rheinland gelebt. Es war eine tolle Zeit! Allerdings, ans Meer zum nächsten Strand war ich knapp drei Stunden unterwegs, nach Holland zum Beispiel. In die Berge, z.B. in die Eifel oder ins Sauerland, brauchte ich mindestens zwei Stunden, wenn die Autobahnen frei waren. Daher verstehe ich auch die gewissen Herausforderungen aller Österreicher und Schweizer, die mal spontan an den Strand wollen. Panama hat eben beides, und zwar dicht beieinander.
Es ist jetzt Anfang August 2016, die vergangenen zwei Wochen nach meiner Rückkehr aus Bocas del Toro und Kusapin lasse ich es mal etwas ruhiger angehen. Doch jetzt, nach so viel Karibik-und Strand-Abenteuer, zieht es mich mal wieder in die Berge.
Mit ein paar guten Freunden habe ich mich zu einem kleinen „Entdeckungs-Team“ zusammengefunden. Ein bis zwei mal im Monat wollen wir uns künftig ins Auto setzen und eine kleine Tagestour machen. Dieses Mal ist die Gegend um El Copé dran, das ist ganz in der Nähe des Nationalparks „Omar Torrijos“, hoch in den Bergen der Coclé-Provinz.
Dabei ist – wie immer – der Weg das Ziel. Dieser führt uns nach El Copé und dann etwas weiter nach Barrigon und Rio Blanco. Dort, an dieser Stelle, fließen zwei große Flüsse ineinander, der Rio Colorado und der Rio Grande. Diese Stelle scheint unter Einheimischen ein beliebter Treffpunkt zu sein, viele Autos stehen vor der Brücke und eine ganze Menge Leute baden hier in den beiden Flüssen. OK, es ist Sonntag, in der Woche ist hier kaum eine Menschenseele. Von dort geht es jetzt etwa Minuten zu Fuß durch dichten Wald zum „Tule“-Wasserfall. Dort klettern wir über ein paar Felsen hinüber zum natürlichen Swimmingpool, mitten im Wald. Wir nehmen ein erfrischendes Bad und lassen es uns zu Dritt bei ein paar mitgebrachten Bier gutgehen.
Warum erzähle ich das ? Zum einen bin ich nach wie vor begeistert von der landschaftlichen Vielfalt hier in Panama, Berge und Meer liegen meist nicht weit auseinander. Zum anderen bin ich ja auch gerne abseits der bekannten Pfade unterwegs, was das Reisen und Entdecken noch einen Tick interessanter macht, finde ich.
Da fällt mir wieder mal etwas ein, während ich hier schreibe. Baden im Meer und Wandern in den Bergen, am selben Tag, das geht. Hm, ob es auch geht, am selben Tag in zwei Meeren zu baden ? Also morgens im Atlantik und nachmittags im Pazifik ? Oder anders herum ? Aber nicht einfach so mal die Beine ins Wasser, sondern jeweils an einem richtigen, vernünftigen Badestrand ?
Das werde ich mir mal überlegen. Ist zwar vollkommen unsinnig, gebe ich zu, aber spannend…