Wenn Du mal nicht mehr weiterkommst…

Selbst wenn Du mal nicht mehr weiterkommst, gibt es immer einen Weg. Das gilt nicht nur für das Leben im Allgemeinen, sondern auch für das Autofahren in Panama. So wie am Donnerstag dieser Woche.

Es ist mal wieder Zeit für eine kleine Entdeckungstour durch die Lande, also mache ich mich mit einem Freund auf in die nähere Umgebung des Dörfchens Olá in der Coclé-Provinz.

Schon vor Monaten sind mir hier in der Umgebung viele sehr gut ausgebaute Asphalt-Straßen aufgefallen, die wir jetzt einfach mal zu Ende fahren und erkunden wollen. Vor allem weil hier gar nicht so viele Menschen leben, Ausländer schon mal gar nicht.

Ende der Straße

Also fahren wir ´ne knappe halbe Stunde schön durch die Berge, folgen dabei sogar einem Ortsschild, bis plötzlich die Straße einfach zu Ende ist, ohne dass wir eine Ortschaft gesehen haben. Merkwürdig. Es wirkt hoch hier oben tatsächlich ein bisschen wie das Ende der Welt.

Tolle neue Straße, aber keine Ortschaft oder wenigstens eine nennenswerte Siedlung zu sehen. Denken einige einflussreiche Leute hier tatsächlich so weit voraus, erst Straße in die Pampa bauen um dann besser Land verkaufen zu können ? Möglich. Die Antwort darauf lässt heute auch nicht lange auf sich warten.

Olá, Panama

Zunächst aber mache ich ein paar Fotos, die Aussicht aus dieser Höhe bis hinunter zum Pazifik ist atemberaubend !

Auf dem Rückweg komme ich vielleicht etwas zu schnell an einer Betonbrücke an, die einen ziemlich steilen Winkel zur Fahrbahn hat. Sieht man erst gar nicht, aber ich setze mit dem Wagen ziemlich heftig auf, zum Glück ist aber nix passiert. Ein Pkw wäre an dieser Stelle vielleicht steckengeblieben oder unten aufgerissen.

Busunglück am Fluss

Ganz andere Sorgen hat offenbar ein junges Pärchen, welches uns an der Hauptstraße anhält. Sie haben uns wohl eine halbe Stunde vorher vorbeifahren sehen und auf uns gewartet. Auch sie kommen irgendwie nicht weiter, denn sie erzählen uns, dass sie mit ihrem Kleinbus einen Ausflug gemacht haben und vor etwa vier Stunden unten am Fluss steckengeblieben sind. Wir sind übrigens immer noch in einer ziemlich abgelegenen Gegend unterwegs. OK, wir wollen mal sehen ob wir den beiden irgendwie aus dem Schlamassel helfen können. Zusammen fahren wir noch etwa fünf Minuten Asphaltstraße entlang, dann geht sie in eine kurze, recht steil abfallende Schotterpiste über, vielleicht zweihundert Meter,  dann endet die Piste  – direkt am Fluss-Ufer. Tja, ohne Allrad kommste da nicht durch und auch nicht wieder zurück.

Wir versuchen, den Kleinbus mit meinem Pickup wieder herauszuziehen – wir schaffen aber nur etwa fünfzig Meter. Kraft hat mein Gefährt wohl genug, aber meine Kupplung fängt an zu qualmen und das Risiko ist mir zu groß. Zum Glück kommt einer der Anwohner mit seinem Viehtransporter zufällig vorbei und er schafft es tatsächlich mühelos, den Kleinbus wieder herauszuziehen. Es stellt sich heraus, dass dieser Anwohner hier eine offenbar große Menge Land und auch Einfluss besitzt, und dass er diesen Einfluss auch irgendwie für den Bau dieser vielen neuen Straßen geltend gemacht hat. Natürlich um sein Land besser verkaufen zu können. Ja, so läuft das eben, nicht nur in Panama….

Jedenfalls – das junge Pärchen ist glücklich, dass ihr Bus wieder auf der Straße steht und alles gut gegangen ist. Pannenhilfe in Panama – sie funktioniert offenbar selbst in der verlassensten Gegend, wie ich selbst ja schon drei mal erleben konnte.

Sag mal einer, Panama wäre langweilig. Hat zwar noch keiner, nur falls jemand auf den Gedanken kommt hier kann man nichts erleben…

Sondermüll-Problem gelöst

Übrigens: Vor etwa zwei Wochen hatte ich ja das Problem, etwa 80 Säcke mit Schaumstoff-Müll von meinem Hof zu bekommen. Diesen hatten meine Vorbesitzer irgendwie dort hinterlassen. Die  nächstgelegene Müllhalde hatte ich ja schon ausfindig gemacht, um den Kram dort selbst hinzubringen. Schau mal HIER. Aber siehe da: Ich treffe die Jungs von der Müllabfuhr direkt am regulären Abhol-Tag an und erläutere mein Problem.

Sie meinten nur: Kein Problem, wir nehmen jetzt mit was auf den Laster eben drauf passt. Alles auf einmal geht natürlich nicht. Aber wir kommen gerne morgen und übermorgen nochmal. Cool denke ich, ob das auch klappt ? Jupp, sie kamen zwei mal extra für mich und konnten alles bis auf zehn Säcke mitnehmen. Und das bei null Dollar Müllgebühren ! Natürlich hab ich den beiden ein Trinkgeld und einen Sixpack Bier spendiert und die verbliebenen zehn Säcke selbst ins Meer gekippt…pardon… kleiner Scherz, zur Müllhalde gebracht natürlich. Mann bin ich froh, dass das so unkompliziert geklappt hat ! Danke Jungs !!

Wer schreibt hier eigentlich ?

Wenn Du wissen möchtest, wer ich bin, warum und wohin ich ausgewandert bin und wie ich mein Auswanderungsziel gefunden habe, dann schau mal HIER vorbei !