Auf Walbeobachtung in Panama

Eigentlich wollte ich schon gleich am Samstag Nachmittag meinen Bericht von unserer Walbeobachtung schreiben. Dann aber war es mal wieder soweit: das gesamte Mobilfunk-Netz ist hier in unserer Ecke ausgefallen. Das alleine wäre ja noch nicht so schlimm, jedoch fällt es logischerweise immer zusammen mit dem Strom aus. Dieser war von 13.30 bis abends 23 Uhr weg, und zwar schon bevor das Unwetter mit heftigstem Regen sechs Stunden lang gewütet hat…

Los geht es zur Walbeobachtung am Freitag Nachmittag an der Playa Farallon an Panamas Pazifikküste. Jorge, unser Bootsführer, empfängt uns direkt am Strand an seinem Fischerboot. Kurze Einweisung, und los geht’ s ! Es ist bewölkt, aber noch sieht die Wetterlage nicht bedrohlich aus. Das kann sich in den Tropen allerdings recht schnell ändern, wie wir noch sehen werden.

Bei ruhiger See und langsamer Fahrt geht’ s etwa eine Stunde lang hinaus aufs offene Meer. Mir ist klar, dass es sehr viel Geduld erfordert, bis man Wale zu sehen bekommt. Jorge meinte, dass er seinen Gästen in den letzten Tagen immer Wale präsentieren konnte.

Wal-Tag

Wollen mal sehen, ob er sein Walversprechen einlösen kann und wir  in diesem Super-Waljahr einen richtigen ..emm.. Walkampf zu sehen bekommen. Wir sind acht Walbeobachter an Bord, die Walbeteiligung ist also sehr hoch und wälerisch sind wir auch nicht. Alle an Bord sind walberechtigt, und das Walprogramm besteht vorwiegend aus Buckelwalen. Ein recht kleiner Walkreis also mit einer überschaubaren Aus…wal. Herrje…

Dann, nach etwa einer Stunde, tauchen etwas weiter weg von uns die ersten Fontänen auf. Natürlich schaue ich selber gerade in die andere Richtung. Aber, da, wieder welche und endlich sind auch die majestätischen Tiere zu sehen. Buckelwale. Klar, es ist verdammt schwer, im richtigen Moment den Kamera-Auslöser zu erwischen, noch dazu aus einiger Entfernung. Macht nichts, die besten Bilder speichert eh das Gehirn. Insgesamt bekommen wir gut zehn oder zwölf Wale zu sehen, ein gutes Walergebnis.

Nass bis auf die Knochen

Mittlerweile sind wir alle schon ziemlich nass, da wir auf dem Rückweg doch ziemlich oft gegen die Wellen geraten sind. Der  Himmel zieht sich jetzt doch ziemlich zu, eine gigantische Unwetterfront braut sich zusammen. An Land dürfte es jetzt bereits heftig schütten, während wir (noch) verschont bleiben.

Aber ratet mal, wohin uns unser Kurs zurück führt: Richtig! Genau da durch, und wir haben noch mindestens eine halbe Stunde Rückweg vor uns. Nass sind wir sowieso schon lange, weshalb ich auch meine Kamera schon frühzeitig wasserdicht verstaut habe. Allerdings peitscht uns jetzt der Regen bei voller Fahrt richtig durch, und es wird etwas ungemütlich.

Macht nix, das ist Abenteuer, das ist Natur, unter anderem deshalb habe ich mich für ein Leben in meiner… emm…Walheimat Panama entschieden.

Absacker an Land

Zurück an Land ziehe ich mir erst mal trockene Klamotten an, und mit Schubi geht’s dann auf einen Absacker direkt ins nächste Wal-Lokal. Das „Coco Blue“ liegt direkt am Strand. Die Mojitos hier sind absolute Spitze, die Fish Fingers ebenso.

Insgesamt sind wir gut drei Stunden draußen. Nicht nur die Wale, sondern auch der Blick auf die Küste mit der Playa Farallon und der Playa Blanca bieten uns einen fantastischen Anblick. Mit einem kleinen Fischerboot bekommt auch alles einen eher familiären, individuellen Charakter, anders als mit einem voll beladenen Touri-Boot ! Abgesehen davon stören ein paar kleine Fischerboote, die ohnehin regelmäßig zum Fischen herausfahren, die Wale weniger als voll beladene Touri-Schiffe, die meist mit schreienden und grölenden Besuchern an Bord unterwegs sind.

Also: Walversprechen eingelöst ! Bezahlt haben wir 60 US $ pro Person. Hat sich gelohnt !