Private Luftfracht von Deutschland nach Panama

Lange habe ich überlegt, wie ich meine persönlichen Sachen jetzt von Deutschland nach Panama bekomme. Zur Erinnerung: vor über einem Jahr hatte ich ja schon meinen gesamten privaten Haushalt in Deutschland aufgelöst und nur einige wenige persönliche Dinge behalten. Ich wollte hier in Panama möglichst ohne Ballast unterwegs sein. Aber das kann und muss jeder für sich alleine entscheiden. Meine Lösung: Private Luftfracht.

Ich bin der Überzeugung, dass ich alles was ich für meine persönlichen Bedürfnisse brauche, auch hier in Panama bekommen kann. Möbel, Kleidung, Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Elektrogeräte und so weiter. Natürlich nicht immer in der gewohnten deutschen Qualität und Auswahl, aber ich denke für mich reicht´s allemal.

Also brauchte ich mir keine Gedanken über Container, Seefracht und dergleichen zu machen. Aber einige Dinge wie z.B. ein paar Bücher, CDs, DVDs, Schallplatten, Sammlerstücke aus Musik, Film, Sport und ein paar Haushaltsgegenstände wollte ich unbedingt behalten. So kam ich dann im Oktober 2016, bei meinem vorerst letzten Besuch in der Heimat, auf etwa 160 kg Luftfracht, verteilt auf vier Aluminium-Transportboxen und einen alten Samsonite- Hartschalenkoffer.

Erste Frage:

Wo bekomme ich passende Alu-Boxen her ? Die habe ich mir online bestellt, ich habe mich für ein Dreier-Set sowie eine einzelne Box der Marke ENDERS entschieden.

Zweite Frage:

Wer fliegt mir diese Sachen von Deutschland nach Panama ?
Lange habe ich im Internet recherchiert nach internationalen Umzugsunternehmen, Luftfracht-Unternehmen, Speditionen und so weiter. Gefunden habe ich dann schließlich die Firma CARGO MOVERS aus Rüsselsheim bei Frankfurt mit dem für mich besten Preis-Leistungsverhältnis.

Dritte und alles entscheidende Frage:

Was passiert mit meinen Sachen bei Ankunft in Panama ? Zoll ? Steuern ? Wo ? Wann ? Wie ?

OK, der Reihe nach. Mit Cargo Movers habe ich zusammen erst einmal eine detaillierte Packliste für jede Box erstellt. Auf deutsch und englisch. Etwa so:

Box 1:
Musik-CDs  25 Stück  Einzelwert: 1 Dollar  Gesamtwert: 25 Dollar
Bücher       10 Stück  Einzelwert: 0,50 Dollar Gesamtwert: 5 Dollar.

Wichtig: Alles als „Gebraucht“ und „Persönlich“ deklarieren !! Solltest Du doch Neuware dabei haben, dann Etiketten und Verpackung ab und die Sachen etwas „gebraucht“ aussehen lassen !

Die Packlisten dann per Mail an Cargo Movers, die regeln dann alles mit deutschem Zoll und dem Versand nach Panama. Vorlaufzeit: etwa zwei Wochen. Ich habe meine Ankunft in Panama so geplant, dass ich etwa zwei, drei Tage VOR meiner Luftfracht da bin.

Hat super geklappt. In Panama City bin ich dann einen Tag nach der Ankunft meiner Luftfracht zum Cargo-Terminal am Flughafen Tocumen gefahren, am schnellsten und sichersten kommt man dorthin über den Corredor Norte, eine Mautstraße. Mit dabei habe ich einen guten Freund, der diese Luftfracht-Zoll-Geschichte drei Jahre zuvor bereits einmal erlebt hat.

Jetzt wurde es spannend. Bekomme ich meine Sachen heute raus, was kostet es hier, und wo muss ich überhaupt überall hin ? Ich hatte keine Ahnung. Uns beiden war klar, das sich in den letzten drei Jahren sicher einiges verändert haben wird, räumlich und auch organisatorisch. Wir sollten Recht behalten. Mit meinem Frachtbrief und mit meinen Packlisten bin ich dann zu der Firma, die mir Cargo Movers genannt haben. OK, gefunden. Dort habe ich erst mal 32 Dollar bezahlt. Dann sagte mir die Dame, ich muss jetzt erst mal durch den Zoll-Korridor, den Corredor de Aduana. Ok, wo ist der ? Ja, in dem Gebäude dort. OK, gefunden. Ja, aber so schnell geht das nicht. Sie müssen erst einen Zoll-Agenten beauftragen, der setzt dann den Zollwert und die Einfuhrsteuern fest und dann muss Ihre Sendung auch noch kurz in Quarantäne. OK. Dachte ich mir schon.

Also, ich habe einen Zollagenten vor Ort beauftragt. Kosten: 150 Dollar. Die Dame hat dann meine Packlisten bekommen und sie meldet sich am nächsten Tag bei mir, welche Steuern und welchen Zoll ich zu entrichten habe. Hm, also heute alles mitnehmen ist nicht, muss also nochmal her. Das war bei meinem Landsmann vor drei Jahren allerdings noch einfacher und unkomplizierter. Gut, ich fahre gerne Auto, ich weiß jetzt wo es ist, ich komme eben nochmal her. Alleine.

Zwei Tage später

Schon am nächsten Tag ruft mich meine Zollagentin an: Ich muss für meine Sachen 230 Dollar Steuern bezahlen. Ehrlich, ich habe nicht ganz verstanden ob es jetzt Steuern oder Zoll ist. Egal, tags darauf fahre ich wieder los, diesmal alleine, bin nach dreieinhalb Stunden Fahrt wieder am Cargo-Terminal in Tocumen und suche meine Zollagentin auf. Sie drückt mir ein paar Papiere in die Hand, mit denen ich runter zur Banco Nacional gehen muss, um meine 230 Dollar einzuzahlen. Dann muss ich zum Haupt-Zollgebäude und mir insgesamt drei Stempel holen. Zum Glück keine langen Warteschlangen und alle drei Stempel-Stellen liegen direkt nebeneinander. Na geht doch.

Dann muss ich wieder zurück zu meiner Zollagentin und dort meine 150 Dollar für ihren Service bezahlen. Jetzt bekomme ich nochmal irgend eine Freigabe und kann zurück zu meiner Spedition, meine Sachen endlich auslösen. Dummerweise bin ich einen Tag über die kostenlose Lagerfrist drüber, muss also noch 40 Dollar Lagergebühren für einen Tag bezahlen. Wenn´s weiter nichts ist… OK, endlich werden mir dann meine vier Kisten und mein Samsonite-Koffer aus dem Lager geholt und ich kann sie auf meinen Pickup laden. Alles sieht unbeschädigt und fehlerfrei aus.

Geschafft, nix wie weg hier !

Denkste ! Jetzt muss ich mich natürlich noch hinter all den ganzen anderen Spediteuren anstellen, mich am Zoll nochmal anmelden, um meine Sachen auch noch einmal direkt von einem Zollbeamten begutachten zu lassen. Das warten an der Schlange dauert etwa anderthalb Stunden. Dann kommt der Zollbeamte mit mir zusammen zu meinem Wagen, schaut meine Kisten an und bittet mich, diese eine da mal aufzumachen. Alles ok, die andere bitte auch mal aufmachen: Alles ok. Jetzt endlich kann ich losfahren.

Jetzt hab ich´s wirklich geschafft. Und Tschüss !

Fazit:

Mein Transport persönlicher Gegenstände von Deutschland nach Panama per Luftfracht hat alles in allem sehr gut funktioniert. Zuerst habe ich mir überlegt, welche Sachen ich von Deutschland unbedingt mit nach Panama nehmen möchte. Ich kam dann auf knapp 160 kg Fracht, verteilt auf vier Alu-Transportkisten von 47 Litern bis 150 Litern Inhalt sowie meinen alten Samsonite Hartschalenkoffer ca. 70 x 50 cm.

Eine empfehlenswerte internationale Spedition habe ich mit CARGO MOVERS aus Rüsselsheim gefunden, welche meine Kisten samt deutscher Zollabfertigung sauber und sicher von Frankfurt nach Panama geflogen haben. Cargo Movers bieten natürlich auch Seefracht an, am besten Du fragst direkt dort an für ein individuelles Angebot.

In Panama, am Frachtterminal des Flughafens „Tocumen“, habe ich mich zusammen mit einem Freund erst einmal ein bisschen orientieren und zurechtfinden müssen. Leider musste ich ein zweites Mal hinfahren, um meine Sachen durch den Zoll zu bringen, aber am Ende hat es geklappt und ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis.

Kosten:

  • Aluboxen-Set 47+80+130 l: 209 EURO
  • Alubox 150 l: 160 EURO
  • Luftfracht ab Frankfurt/M für knapp 160 kg : 615 EURO
  • Zollagent in Panama: 150 DOLLAR
  • Zoll und Einfuhrsteuern: 235 Dollar
  • Gebühren für Spedition in Panama: 35 Dollar
  • Lagergebühr für einen Tag über Limit: 40 Dollar

Gesamtkosten (ohne Anfahrt): ca. 1.500 Dollar. Kann man machen, muss man aber nicht. Meine Sachen sind es mir wert.

Wie gesagt, das hier Beschriebene ist meine eigene, persönliche Erfahrung vom November 2016. Bei anderen Menschen mit anderen Umzugs-Gütern kann es durchaus vollkommen anders laufen. Ebenso können sich in Panama auch Gesetze und Regelungen ändern, die die Zollabfertigung noch einmal komplett verändern und eventuell noch komplizierter machen. Daher kann ich keine Gewähr für das hier Beschriebene Prozedere übernehmen !

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