Wandern in den Bergen von Santa Fé – September 2015
Die Zeit in Santa Fé will ich nutzen, um nicht nur den Ort, sondern auch die umliegende Region kennenzulernen. Schließlich suche ich ja nach einem Fleckchen Erde, an dem ich mich dauerhaft niederlassen möchte. So eine Bergregion mit ihrem nicht ganz so heißen Klima, weitgehend intakter Natur und viel Wasser lädt geradezu zum Wandern ein, und ein Leben in den Bergen wäre schon das Richtige.
Jeden Tag mache ich mich dann auch in eine andere Richtung auf. Zur Sicherheit sage ich im Hotel immer bescheid,und daß ich spätestens mit Einbruch der Dunkelheit zurück sein würde. Da ich mangels Fahrzeug alles zu Fuß und auch alleine erkunden muss, ist mein Unternehmen nicht ganz ungefährlich.
So kommt es, dass ich an einem dieser Tage schon gut fünf Stunden gewandert bin. Ich folge einfach dem ersten Weg in östlicher Richtung aus Santa Fé heraus. Ich komme anfangs an vielen kleinen Ländereien und hübschen Häusern vorbei und halte dabei immer Ausschau nach einem Schild „Se vende“ (zu verkaufen), welche ich anderswo im Land recht häufig sah.
Doch nichts dergleichen hier.
Ich marschiere also einfach munter drauflos, immer dem Weg entlang. Mal steil bergauf, mal steil bergab. Das fantastische Bergpanorama und das satte Grün nahmen mich einfach gefangen.
Mit der Zeit werden die Häuser immer weniger, dann muss ich wohl schon zwei Stunden gelaufen sein, ohne daß ich einem Menschen oder einer Siedlung begegnet bin. Ich habe wirklich keine Ahnung wo ich bin.
Es ist schon weit nach vier Uhr nachmittags und die dunklen Wolken am Himmel kommen immer näher. Auf einer Anhöhe kann ich meinen Weg voraus sehr gut überschauen, und er ist noch verdammt lang.
Nicht ganz so lang ist die Schlange, welche sich am Boden direkt unter meinen Füßen entlangschlängelt. Fast wäre ich drauf getreten, aber meine Geistesgegenwart lässt mich zur Seite treten und noch schnell ein Foto machen, bevor sie im Gebüsch verschwindet.
Ich weiß nicht mehr was es für eine Schlange war, ein Anwohner sagte mir später zwar den Namen, den hab ich aber leider vergessen. Giftig war se wohl nicht. So´n Pech !
Dann endlich, wohl gegen halb sechs, mündet mein Wanderpfad auf eine Asphaltstraße. Nach wenigen Minuten erreiche ich dann die Ortschaft Gatuncito, von wo aus ich dann erschöpft aber zufrieden mit dem Bus zurück nach Santa Fé fahre. Geregnet hat es an diesem Tag übrigens nicht mehr.