Wohin auswandern – Teil 3
Du beschäftigst Dich mit dem Gedanken auszuwandern, Du suchst nach einem neuen Leben, neuen Herausforderungen oder vielleicht nach einem ruhigen, schönen Alterswohnsitz ? Du hast bis jetzt aber noch keine Antworten auf die Frage wohin auswandern gefunden ?
Mit einer kleinen vierteiligen Artikelserie über das Auswandern möchte ich Dir helfen, Dein ideales Auswanderungsziel zu finden. So, wie ich es für mich gefunden habe. Ich zeige Dir, welche Fragen Du Dir stellen kannst, wie Du Prioritäten setzt, wie Du Deine Kriterien aufstellst, warum Du auch auf Dein Herz und Dein Bauchgefühl vertrauen solltest und wie Dir das Ausschluss-Verfahren helfen kann.
Am Ende wird es Dir hoffentlich viel leichter fallen, ein Auswanderungsland zu finden, welches Deinen Vorstellungen und Deinen Bedürfnissen am besten entspricht und wo Du aus Deinem Traum vom Auswandern schon mal in ein konkretes Ziel machen kannst !
Wohin auswandern – Teil 3
Die fünfte Frage – WELCHE Vorstellungen habe ich von meinem Auswanderungsland ?
Bis hierhin haben wir uns mit vier Fragen zum Auswandern befasst (siehe HIER und HIER). Wir haben zusammen überlegt, warum Du überhaupt auswandern möchtest, mit wem, welcher Auswanderer-Typ Du bist und wie sich Deine persönlichen Verhältnisse darstellen.
Jetzt wirst Du vielleicht feststellen, dass es schon viel leichter ist, Deine Vorstellungen vom Auswandern zu formulieren. Vor allem dann, wenn Du noch unentschlossen bist und gerade angefangen hast, Dich mit dem Auswandern zu befassen.
Gerade jetzt können Dir Dir die Fragen helfen, die Du bis jetzt gestellt hast. Vor allem die erste Frage, warum Du Dein Heimatland verlassen möchtest. Denn das, was Dir in der Heimat nicht gefällt, das soll in Deinem Auswanderungsland ja doch hoffentlich anders und besser sein, oder ?
Lebensstandard oder Lebensqualität ?
Machen wir uns nichts vor: In einem Land wie Deutschland haben wir im internationalen Vergleich im allgemeinen einen hohen Lebensstandard. Soll heißen, fast alles ist für fast jeden immer und überall verfügbar, wir haben einen gewissen Bildungsstandard, ein Gesundheitssystem, wir leben in modernen Städten mit gut ausgebauter Infrastruktur, wir fahren ein- zweimal im Jahr in den Urlaub, wir wohnen im allgemeinen in modernen Wohnungen oder Häusern und und und… Aber mal ehrlich, bedeutet dieser Lebensstandard auch gleichzeitig Lebensqualität ?
Sind wir nicht Tag und Nacht, sieben Tage die Woche, nur damit beschäftigt, diesen Lebensstandard zu erhalten, zu verteidigen, zu erhöhen ? Sind wir nicht alle Teil eines Systems, das uns faktisch dazu zwingt, knapp die Hälfte unseres Einkommens über Steuern, Abgaben und Gebühren zur Erhaltung dieses Standards abzuführen ? Haben wir eigentlich noch die Zeit und Muße, uns über diesen hohen Lebensstandard zu freuen ? Oder sind wir vielleicht nur von Angst und Sorge getrieben, diesen Lebensstandard nicht zu verlieren ?
Das alles ging mir beispielsweise durch den Kopf, als ich anfing, über das Leben in einem anderen Land nachzudenken. Dabei bin ich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass ich mit einem einfacheren Lebensstandard durchaus mehr Lebensqualität erzielen kann. Doch wie geht das ? Jeder Mensch hat hier an dieser Stelle natürlich andere Vorstellungen oder Erwartungen, so wie ich natürlich auch.
Diese Vorstellungen sollst Du natürlich nicht einfach von mir übernehmen, aber vielleicht können sie Dir als noch unentschlossenem Auswanderungswilligen ein wenig bei der Orientierung helfen, wenn es darum geht, Dir ein paar Vorstellungen zu Deinem künftigen Leben in einem anderen Land zu machen. Ich habe mir zum Beispiel Prioritäten gesetzt.
Prioritäten setzen
Bei der Frage, welche Vorstellungen Du von Deinem Auswanderungsziel hast, finde ich es wichtig, Prioritäten zu setzen. Was brauchst Du unbedingt, worauf kannst Du verzichten, was bietet Dir Deine bisherige Heimat und was soll in einem anderen Land anders oder besser sein ?
Klima und Wetter
Für mich persönlich war die erste und wichtigste Priorität das Klima. Wenn ich schon mein Land verlasse, dann möchte ich es andernorts möglichst warm und sonnig haben, am besten das ganze Jahr, mit dennoch ausreichend Niederschlägen.
Energie- und Wasserversorgung
Meine zweite Priorität war, ist und bleibt die Energie- und Wasserversorgung sowie die Kosten dafür in meinem Auswanderungsland und den jeweiligen Regionen. Nun, das klingt jetzt nicht gerade exotisch oder romantisch, stimmt´s ? Ich bin mir sicher, dass viele Menschen genau diesen Punkt auch gar nicht auf ihrer Prioritätenliste haben, was ich ehrlich gesagt sehr fahrlässig finde.
Überlege Dir einmal, wie viel Geld Du heute von Deinem verfügbaren Einkommen allein für Energie und Wasser monatlich abdrücken musst, vor allem für´s Heizen und für die Warmwasserbereitung ! Ganz zu schweigen von der Thermo-Isolierung Deiner Wohnung.
Dort wo ich lebe, brauche ich keine Heizung und auch nicht unbedingt Warmwasser. Klar, das Wasser und auch der Strom können in einem „exotischen“ Land durchaus auch mal ausfallen, manchmal auch für Stunden. OK, aber ich erfriere dabei nicht und es gibt Wasser-Reservetanks sowie Stromgeneratoren zu kaufen. Beides finde ich wichtiger als beispielsweise einen Fernseher, um mal in der selben Preisklasse zu bleiben.
Diese Ausfälle resultieren aber vorwiegend aus anfälligen, schlecht verlegten Leitungen und nicht aus allgemeiner Knappheit.
Gekocht wird hier eh mit Gas, eine Elf-Liter-Gasflasche kostet fünf Dollar und reicht monatelang. Außerdem spricht hier kein Gesetz und keine Regelung etwas dagegen, sich seinen eigenen Brunnen oder seine eigene Solaranlage zu installieren. Ach ja, ich bezahle in meinem Dorf für das Wasser genau 1,50 Dollar pro Monat, ohne Wasseruhr. Das Wasser ist aller sauberstes Gebirgswasser direkt zum Trinken. Meine Stromrechnung beträgt monatlich etwas über 20 Dollar.
Die meisten Kriege und internationalen Konflikte drehen sich ausschließlich um Energie- und Wasser-Ressourcen und deren Kontrolle, auch wenn es so natürlich nicht in der allseits bekannten Tagespresse oder im zwangsgebühren-finanzierten Fernsehprogramm berichtet wird. Je unabhängiger ich mich also von konzerndominierter öffentlicher Energie- und Wasserversorgung machen kann, um so besser und freier fühle ich mich. Auswandern bedeutet Freiheit. Darum solltest Du diese Priorität bei der Wahl Deines Auswanderungslandes und speziell der jeweiligen Region nicht unterschätzen !
Aufenthalts- und Einwanderungsbestimmungen
Die dritte Priorität, die ich mir gesetzt habe, sind die Aufenthalts- und Einwanderungsbestimmungen meines Auswanderungszieles. Mir nützt es gar nichts, wenn mir ein Land gefällt, ich aber Unsummen für Aufenthaltsgenehmigung, Arbeitserlaubnis oder Visa aufbringen muss und darauf vielleicht auch noch jahrelang warten muss – mit ungewissem Ausgang.
Ebenso wenig nützt es mir, wenn die Aufenthaltsgenehmigung dann immer wieder erneuert werden muss oder wenn ich regelmäßig neue Nachweise über meinen Finanz- oder Einkommensstatus erbringen muss. Das alles dürfte für Dich bei einem Auswanderungsland innerhalb der EU kein Problem sein, da es so etwas wie Niederlassungsfreiheit gibt. In anderen Ländern kann dies schon eine fast unüberwindliche Hürde sein. Wie schnell, günstig und unkompliziert es gehen kann, das erzähle ich Dir HIER !
Öffentliche Ordnung und Sicherheit
Die vierte und auch letzte wichtige Priorität, die Du im Zusammenhang mit dem Auswandern und der Suche nach einem geeigneten Land setzten solltest, ist die allgemeine öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie die Bedrohungslage hinsichtlich Naturkatastrophen. Einige erste Anhaltspunkte dafür können Dir die Reise-und Sicherheitshinweise bzw. auch die Länderinformationen des Auswärtigen Amtes geben.
Dort kannst Du Dich über verschiedene Reiseländer, die auch als Auswanderungsziele in Frage kommen informieren. Na ja, allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, die dort erwähnten exotischen Orte oder Gegenden, die im Zusammenhang mit Straßenkriminalität, Raub, Waffengewalt oder Anschlagsgefahr erwähnt werden, beim Lesen einfach mal durch deutsche Städtenamen zu ersetzen… Spannend !
Das Ausschlussverfahren
Auf der Suche nach einem Auswanderungsziel kann Dir auch das Ausschlussverfahren eine wertvolle Hilfe sein, wenn Du noch vollkommen unentschlossen bist, überhaupt den Schritt des Auswanderns zu gehen oder wenn Du noch keine klare Vorstellung hast, wo es hingehen soll.
Welche Fragen Du Dir selbst zu Deinem künftigen Auswanderungsziel stellen und wie Du Prioritäten setzen kannst, das Das musst Du so natürlich nicht eins zu eins übernehmen, vielleicht aber kannst Du auf der Suche nach Deinem zukünftigen Auswanderungsland jetzt schon einige Länder oder Regionen ausschließen, die nicht Deinen Kriterien entsprechen und Du kannst somit Deine Auswahl eingrenzen. Wie ich das gemacht habe, und warum ich damit glücklich bin, das kannst Du HIER erfahren.
Im vierten und letzten Teil dieser Artikelserie über das Auswandern (siehe HIER) werden wir einmal unser typisches Sicherheitsdenken hinterfragen, wir werden nach mehr Freiheit und mehr Lebensqualität suchen, wir werden die Streitkultur unter Auswanderern testen und wir stellen uns jetzt dann endlich die Frage: „Welches ist das beste Land zum Auswandern, und zwar für DICH !“
Wer schreibt hier eigentlich ?
Wenn Du wissen möchtest, wer ich bin, warum und wohin ich ausgewandert bin und wie ich mein Auswanderungsziel gefunden habe, dann schau mal HIER vorbei !