Die heissen Quellen von Calderá – März 2016
Einen Tag lasse ich mir noch in Boquete Zeit. Mein Hostel “The Towns Inn” ist wirklich super. Aus Budgetgründen bin ich aber nach meiner Rückkehr aus Costa Rica aus dem Privat- ins Mehrbettzimmer gezogen. Ich überlege, was ich in den nächsten Tagen noch interessantes machen könnte. Ja, ich werde mal zu den heissen Quellen von Caldera fahren.
Ein paar französische Reisende treffen im Hostel ein, und wir tauschen unsere Reiseerlebnisse aus. Im „Sugar & Spice“- Café im selben Haus kaufe ich mir ein leckeres dunkles Roggenbrot nach deutscher Art. Hier wird nach guter deutscher, aber auch französischer Tradition gebacken, eine willkommene Abwechslung im kulinarisch recht eintönigen Panama.
Tags darauf suche ich mir über Google Maps den Weg zu den heissen Quellen in Caldera, etwa eine knappe Stunde von Boquete entfernt und auch grob auf meiner Route nach Hause.
Heissen Quellen sagt man ja bekanntermaßen eine heilende und entspannende Wirkung nach. Der Weg mit dem Auto führt mich durch wirklich bezaubernde Berglandschaften, und ich kann verstehen, warum sich viele Auswanderer gerade hier in der Umgebung niederlassen.
Ich lasse mein Auto vor einer Brücke über den Rio Chiriqui Nuevo stehen und gehe zu Fuß etwa zwanzig Minuten bis zu den Quellen. Ich frage mich die ganze Zeit, wie man hierher eigentlich ohne Auto kommen soll, denn die Hauptstraße und auch der Ort Caldera liegen schon lange hinter mir und bis hierher fährt garantiert kein Bus…
Das Gelände ist in Privatbesitz, so muss jeder Besucher zwei Dollar Eintritt bezahlen. Es gibt hier insgesamt drei Quellen, die mit Steinen umgeben sind und damit eine Art großen Pool abgeben. In jedem Pool sitzen bereits ein paar Leute drin. Ich halte nur mal die Hand hinein. Das Wasser ist etwa 48 Grad heiß, wie mir zwei Kanadier berichten.
Das Gelände ist gut besucht, ein paar Schritte weiter fließt der gewaltige Fluss, hier kann man prima Kneipp´sche Wechselbäder machen, denke ich. Das denkt sich vielleicht auch ein junges Pärchen, welches mir auf dem Rückweg entgegenkommt.
Sie müssen bis hierhin schon eine Weile gewandert sein und fragen mich, ob sie hier auf dem richtigen Weg sind. Ich sage ja und füge mit vollem Ernst hinzu, dass die Quellen heute wegen Wassermangel geschlossen seien.
Ganz betrübt schauen sie mich an und beraten, was sie jetzt tun sollen. Wir stellen fest dass wir Landsleute sind, und zu ihrer Erleichterung löse ich meinen Scherz auf. Das hätte ich übrigens auch getan, wenn es keine Landsleute gewesen wären :-).