Panama Lost and Found – Juli 2016

Wieder einmal bin ich in Panama auf individueller Entdeckungstour. Die letzten fünf Tage habe ich ja in Boquete verbracht, einem Ort, der mich immer wieder fasziniert. Nicht allzu weit von hier liegt das Backpacker-Hostel „ Lost and Found “ – mitten im Wald und in den Bergen. Diesen Ort möchte ich mir heute einmal ansehen.

barrigon-stauseeZuerst komme ich etwa eine halbe Stunde von Boquete entfernt an einem riesigen Stausee vorbei. Naja, vorbei…, ein bisschen muss ich schon von der Hauptstraße runter. Hier bietet sich mir ein absolut atemberaubendes Panorama über die Berge von Chiriqui. Der Stausee trägt den Namen Barrigón.

stausee-barrigonEs ist keine Menschenseele zu sehen. Ich denke mir nur: Mann, wenn der Damm hier mal bricht oder leckschlägt, dann ist weiter unten aber Land unter. Da fällt mir ein, dass ich mir vor ein paar Tagen hier ein Grundstück angesehen habe.

quebrada-barrigonJetzt fällt mir auf, dass es genau im Überflutungsbereich des Stausees liegen würde.

Weiter geht’s nach Gualaca, und dann die Ruta 10 hinauf in Richtung Bocas del Toro. Es ist das allererste mal, dass ich hier in dieser Region bin. Viel hatte ich bisher über das Lost and Found-Hostel gelesen und gehört. Ein Backpacker-Paradies mitten im Bergwald an der kontinentalen Wetterscheide zwischen Atlantik und Pazifik. Das wollte ich mir auf jeden Fall mal ansehen.

lost-and-found-panamaMein Auto muss ich an der Hauptstraße stehen lassen, ab hier geht es nur zu Fuß etwa 25 Minuten recht steil bergauf zum Hostel.

An der Rezeption arbeitet heute eine deutsche Volontärin. Sie zeigt mir und auch zwei anderen Mädels aus Deutschland und Österreich das Gelände und stellt uns die vielen Touren und Tagesausflüge vor.  Das Hostel ist gut ausgebucht, wie ich an den vielen belegten Betten sehe. Alle sind aber gerade irgendwo auf Tour.

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Coole Sache ! Ich mache ein paar Fotos, und hebe mir diesen Ort für einen späteren und längeren Besuch auf.

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Weiter in Richtung Bocas del Toro

Der Tag ist noch jung, das Wetter scheint heute stabil zu bleiben, ich überlege was ich jetzt mache. Das schöne ist: Ich bin frei und kann tun und lassen was mir gefällt.  Einmal von Abenteuerlust gepackt, fahre ich die Ruta 10 einfach weiter Richtung Bocas del Toro. Der Weg führt mich wieder an einem großen Stausee und Wasserkraftwerk vorbei, dem wasserkraftwerk-fortunaHidroelectrica Fortuna im gleichnamigen Nationalpark.stausee-fortuna-2

Gab es bis hierher schon wenige Anzeichen von Zivilisation und menschlichen Siedlungen, so ist es gleich hinter dem Stausee auch mit dem letzten Rest an Zivilisation vorbei. Es folgt traumhafte, unberührte Berglandschaft mit Nebelwäldern und einem Blick bis hinunter an den Atlantik. Ich überquere die „División“, so wird hier die Gebirgsgrenze zwischen Atlantik und Pazifik genannt. Ab jetzt geht es wieder vermehrt bergab. Die Asphaltstraße ist hier an sehr vielen Stellen in einem desolaten Zustand. Das kommt mit Sicherheit durch die starken Regenfälle einerseits und dem starken Verkehr andererseits. Die Ruta 10 ist die Haupt-.. nein, die einzige Verbindungsstraße nach Bocas del Toro. Jeder Bus, jeder Schwerlaster muss hier lang.

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Jetzt ist es etwa 15 Uhr nachmittags, leichter Regen kündigt sich an. Kein Grund zur Panik, obwohl ich natürlich nicht gerne bei Regen durch unbekannte Berge fahre. Langsam tauchen doch wieder ein paar Häuser und Siedlungen auf. Die Häuser sind jetzt schon eher im Karibik-Stil, also auf Holzpfählen erbaut. Mein Navi sagt mir, das ich noch etwa 25 Minuten von Rambala entfernt bin, der nächsten größeren Ortschaft.

keilriemenWas mir mein Navi nicht sagt: Der Keilriemen meines Nissan hat sich gelöst und liefert keinen Strom mehr. Was mir mein Navi auch nicht sagt: Die Lichtmaschine meines Nissan ist aus der Verankerung gebrochen. Das sehe ich nachdem ich unfreiwillig anhalten muss und einen Blick in den Motorraum werfe. Natürlich ist auch der Kühler heiß gelaufen und dampft ordentlich. Weiterfahren kann ich nicht.

Super ! Eine Panne, wahrscheinlich mit Ersatzteilbedarf, mitten in der Pampa, kurz vor Anbruch der Dunkelheit, ohne Handysignal, etwa zwei Stunden von zu Hause entfernt. Jetzt bin ich wirklich „Lost and Found“. Ob und wie es an diesem Tag noch weitergeht, das erfährst Du im nächsten Kapitel „ Pannenhilfe in Panama“.